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19

Nov

Eine Mutaufgabe für Dich, mit der Du Power und Zuversicht findest

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Das muss doch nicht sein“ war das Totschlagargument meiner Kindheit, mit dem jedem Wunsch sofort sein Leben ausgehaucht war. Das Mantra wurde gespeist aus meiner protestantisch-pietistischen Herkunft mütterlicherseits und aus einer angespannten materiellen Situation nach dem frühen Tod meines Vaters. „Das muss doch nicht sein“ radierte nicht etwa Wünsche nach einem Ski-Urlaub, einer teuren Uhr, oder einem tollen Fahrrad aus, sondern solche Frivolitäten, wie die Lust auf ein Eis oder den Kauf der angesagten Marken-Jeans. In unserer siebenköpfigen Familie bedienten wir uns oft dieses Mantras, um die Wünsche zum Problem zu machen. So habe ich mir still und heimlich einen Express-Zugang zu meinem schlechten Gewissen gelegt.

Das muss doch nicht sein“ – auch heute liegt mir dieser Glaubenssatz schnell auf der Zunge. Bei der Erziehung meiner Kinder, bei der Anschubfinanzierung meiner Praxis oder früher bei der Budgetierung wichtiger Projekte. Was hat das mit Mut zu tun? Wenn ich diesem Glaubenssatz folge, habe ich zu wenig Ressourcen, um meine Ziele zu erreichen. Also muss ich in die Anstrengung gehen, diesen Glaubenssatz zur Seite zu schieben, um meine Wünsche und Ziele zu erreichen. Und das ist Mut.

Bilde innere Überzeugungen, die Deinen Mut entfachen!

Es gibt nämlich noch die andere Art von Glaubenssätzen. Es sind Sätze, die deinen Mut entfachen. Sie bringen Dich aus der Angst in die Aktion. Die Macht von Glaubenssätzen, ob von guten oder schlechten, liegt darin, dass sie stark von Dir verinnerlicht wurden. Sie wirken unbewusst und senden Dir eigentlich ständig eine „Message“.

Die menschenalte Praxis des Betens, des Mantra-Singens, der geführten Meditation haben genau diesen Effekt: Dir selber sagen, was Du willst, damit Du daran glaubst und die innere Überzeugung Dein Handeln unbewusst leitet. Das kannst Du für Dich nutzen, indem Du Glaubenssätze, die Dir helfen, aktiv formulierst und bewusst wiederholst.

Ich habe eine Mutaufgabe für Dich: Formuliere einmal Deinen eigenen, positiven Glaubenssatz und sage ihn Dir selbst immer wieder einige Male auf. Wiederhole diese Übung jeden Tag. Achte bei Deiner Formulierung darauf, dass Du einen Glaubenssatz bildest, mit dem Du einen Wunsch genau beschreibst. Solch ein Power-Glaubenssatz könnte zum Beispiel sein: „Ich leiste sehr gute Arbeit und habe eine Gehaltserhöhung verdient“.

Erkenne Deine Kleinmach-Mantras“

Vielleicht hast Du es wie ich manchmal schwer, Deine verinnerlichten, negativen Glaubenssätze in Schach zu halten. Dazu möchte ich Dir sagen: Diese Sätze teilen Dir keine Wahrheiten über Dich mit. Alles was sie tun, ist die Komplexität der Welt auf einen vereinfachten Nenner zu reduzieren. Sie sind „Vereinfacher“ in Deinen tagtäglichen Entscheidungen. Sie entstehen durch gesellschaftliche Konvention. Der Spruch „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ ist so eine Konvention.

Geprägt werden Glaubenssätze als negative, innere Überzeugungen vor allem durch Erlebnisse in unserer Erziehung. So verschieden wir Menschen sind, so verschieden sind auch die negativen Glaubenssätze, die sich in unserer Kindheit bilden und uns oft auch im Erwachsenenalter erhalten bleiben: Ich bin zu faul/dumm/laut/schüchtern/ehrgeizig/egoistisch/verträumt“ – such’ Dir was aus.

In unserem erwachsenen Leben ist es gut, sich Glaubenssätze bewusst zu machen und zu überprüfen, welche uns dienen und welche uns schaden. „Was glaubst Du denn, wer Du bist?“, „Das können aber andere viel besser als Du!, „Das traust Du Dich sowieso nie!“ sind so ganz typische „Kleinmach-Mantras“, die uns blockieren. Wenn Du solche Sätze oft unbewusst zu dir selber sagst, finde eine Entgegnung, die Dich stark macht. Das hilft. Wirklich.

Beitragsbild: Chris & Karen Highland / consumer confidence! / CC-BY / ambitionize