Was mich mutig macht – Friederike Schwenker, Unternehmerin
Mutige Menschen sprechen in meinem Blog regelmäßig darüber, was genau sie mutig werden lässt. Wie bewahrt man sich seinen Mut, auch wenn die Zeiten einmal schwierig werden? Das möchte ich in meiner Interview-Reihe “Was mich mutig macht” herausfinden.
Hast Du auch etwas Besonderes, Wichtiges oder Inspirierendes zum Thema Mut zu sagen? Dann lade ich Dich ein, meinen Fragebogen zum Thema Mut zu beantworten. Deine Antworten und die anderer mutiger Menschen erscheinen dann nach und hier auf meinem Blog. Machst Du mit? Dann geht es hier weiter: Zum Mutfragebogen.
Heute verrät Friederike Schwenker aus Minden, Unternehmerin, was sie mutig werden lässt.
Was ist Mut für Dich?
Grenzen überschreiten, äußere und innere; nicht aufgeben, wenn es schwierig wird, aussteigen, wenn etwas unmöglich wird; Neues wagen, Komfortzonen verlassen
Welches ist Deine früheste Erinnerung an Deinen Mut?
Als ich mit der ganzen Klasse am Gymnasium eine Mathematikarbeit boykottiert habe, weil wir das Gefühl hatten, dass der Lehrer uns nicht richtig vorbereitet hat. Uns drohte allen eine Sechs. Das nennt man wohl den Mut der Verzweiflung. Natürlich stand unter jedem leeren Blatt „ungenügend“, aber am Ende durften wir die Arbeit noch einmal schreiben. Solidarität macht Mut.
Was ist das Mutigste, was Du je gemacht hast?
Ich habe gemeinsam mit meinem Bruder einen Familienbetrieb mit 300 Mitarbeitern übernommen und modernisiert – in einer ausgesprochenen Männerbranche. Ich war die einzige Frau auf der Führungsebene und deutlich jünger als die Männerriege.
Was gibt Dir Kraft, immer wieder neuen Mut zu schöpfen?
Mein Idealismus und das Gefühl, am Ende doch etwas Sinnvolles bewirken zu können
Wer ist die mutigste Person in Deinem Leben?
Meine Tante, die als Beatmungspatientin ihren Lebensmut nicht verliert und sogar verreist, obwohl sie an Maschinen hängt.
Wem wünschst Du mehr Mut?
Der Politik, schließlich gilt es, die Zukunft zu gestalten
Hat schon einmal jemand anderes für Dich Mut bewiesen? Wie hat sich das angefühlt?
Diejenigen, die mich bei Lufthansa ins betriebswirtschaftlich geprägte Trainee-Programm aufgenommen haben – schließlich war ich Wirtschaftspsychologin und keine Betriebswirtin. Ich habe mich über diese Chance gefreut und bin die neuen Aufgaben sehr motiviert angegangen.
Du als Mut-Macher – was passiert da?
Im Augenblick mache ich Migrantenkindern Mut, Deutsch zu lernen. Ich versuche, jedem Kind Erfolgserlebnisse zu verschaffen, indem ich ihm Aufgaben gebe, die es – manchmal mit etwas Anstrengung – bewältigen kann.
Zu guter Letzt: Wer bist Du, was Du tust, wie und lebst Du?
Nach meinem Studium der Psychologie in Münster (Nebenfächer: BWL und Pädagogik) habe ich ein Trainee-Programm bei der Lufthansa absolviert. Dort bin ich bis zur Vorstandsassistenz aufgestiegen. Dann Geschäftsführerin der Wilhelm Schwenker GmbH & Co. KG mit den Schwerpunkten Vertrieb, Marketing, Personal und Qualitätsmanagement. Nun, nach einem herausfordernden Berufsleben, liegt mir mein ehrenamtliches und soziales Engagement am Herzen.